Plug Power: Dreht auf nach den Zahlen. Uniper ordert 100 MW Elektrolyseure. Mit Erweiterung auf 500 MW – auch von Plug?

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Plug Power liefert an Uniper - zuerst 100 MW und dann?

Plug Power, neben Nel „einer“ der Publikumslieblinge, wenn es um Wasserstoffaktien geht, entwickelt mittlerweile eine traurige Tradition, die Erwartungen regelmässig mit der Veröffentlichung der Quartalszahlen zu enttäuschen. Auf Dauer schwierig. Dann gab es eine Meldung zum Erstflug eines FC-Aircrafts. Schön. Vielleicht sogar historisch, wie Plug Power meinte, aber nicht geeignet den aktuellen Unternehmenszahlen Impulse zu geben. Denn jetzt stehen zwei weitere Jahre Testflüge an, bevor man an grössere Stückzahlen denken kann. Aber heute kommt was WESENTLICH SPANNENDERES ÜBER DIE TICKER. Es geht um den mittlerweile staatlichen Uniper-Konzern, der offensichtlich auf Plug Power setzt. Mehr zum Auftrag und den darüberhinaus erwachsenden Chancen für Plug Power bei der Uniper-Wasserstoffipeline, die weit über die 100 MW plus potentiell weitere 400 MW für den Standort Rotterdam hinausgeht.

Gerade weil Plug Power breit aufgestellt die gesamte H2-Palette bedient oder besser gesagt bedienen will, setzen viele Analysten auf die Zukunft des Wasserstoff-Pureplayers. Von der grossvolumigen Produktion und Vermarktung von Wasserstoff – insbesondere bereits im Aufbau auf dem US-Markt, Spanien, Südkorea und Belgien – über Elektrolyseur- und Brennstoffzellen-Produktion bis hin zur Herstellung einer brennstoffzellenbetriebenen Transporter-Kleinbus-Modellpalette mit Renault.

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Ende Februar gab es  eine Einschätzung einer Morningstar Analystin, die unter vielen überbewerteten ESG-Werten eigentlich nur 3 kaufenswerte Aktien identifizierte – und wenig überrraschend die Meinung zu Plug Power:

“Plug Power seeks to be a leader in the green hydrogen economy. The company’s strategy is centered on its vertical integration approach to provide customers a complete hydrogen solution—from fuel cell technology to green hydrogen fuel.“,

so Lauren Solberg am 24.02.2023 in „3 Undervalued Renewable Energy Stocks„, Morningstar. Und es geht klar um Aktien, die „at attractive valuations“ handeln sollen. Hier findet sich neben Ballard Power und Brookfield Renewable Partners eben jenes Unternehmen, dessen Aktie seit Veröffentlichung der Zahlen für 2022 sich nicht wirklich positiv entwickelt hat. Hierbei unterstellt man bei Morningstar dem Unternehmen aus Latham ein gewisses Alleinstellungsmerkmal: „ it positions Plug as the only all-in-one provider within the industry„.

Hat den Analysten Brett Castelli von Morningstar eine Woche später nicht davon abgehalten das Kursziel der Aktie – nach den Zahlen – von 23 US-Dollar pro Aktie auf 19 US-Dollar senken. Als Hauptgrund werden aufgrund der Q4-Zahlen generell niedrigere Umsatzannahmen genannt. Während die vorherige Umsatzprognose im Allgemeinen über den Zielen des Managements bis 2026 lag, aber unter dem Ziel für 2030, geht man jetzt davon aus, dass das Umsatzwachstum in etwa den mittelfristigen Zielen des Managements entspricht, Aber bei der Schätzung für 2030 (11 Milliarden US-Dollar)bleibt man  deutlich unter dem Ziel des Managements für 2030 von 20 Mrd US-Dollar bleibt. Mit einem hohen Risiko-Ertrags-Verhältnis (Very High Uncertainty Rating) sieht man die Aktie weiterhin als attraktiv.

Plug Power wird von Uniper als Technologie-Lieferant benannt – 100 MW Elektrolyseur für Standort Maasvlakte im Hafen von Rotterdam

Am Standort Maasvlakte plant Uniper den Bau einer Anlage zur Erzeugung von Grünem Wasserstoff. Die Anlage soll ab 2026 mit einer Kapazität von 100 MW Elektrolyseurleistung produzieren und die Kapazität bis spätestens 2030 auf 500 MW ausbauen.

Im Rahmen der Vereinbarung soll Plug Power zehn PEM-Elektrolyse-Module (Proton Exchange Membrane) für Unipers H2Maasvlakte-Projekt liefern, sofern Uniper eine positive finale Investitionsentscheidung (FID, final investment decision) trifft. Uniper habe sich aufgrund ihres hohen Grades an Standardisierung, Zuverlässigkeit und Flexibilität für die Technologie von Plug Power entschieden.

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 „Das H2Maasvlakte-Projekt ist ein bedeutender Meilenstein für Europas Übergang zu einer nachhaltigeren, lokalisierten Energieversorgung und zudem Antwort auf geopolitische Risiken und den Klimawandel“, betont Andy Marsh, CEO von Plug Power. „Plug hat sich voll und ganz einer grünen Wasserstoffzukunft verschrieben, und unsere Elektrolyseurtechnologie hat sich bei der Herstellung von grünem Wasserstoff in großem Maßstab bewährt. Unsere Partnerschaft mit Uniper bestätigt die Investitionen von Plug in den Aufbau unserer EU-Präsenz, um die dringend benötigte Energiesicherheit auf dem europäischen Markt zu gewährleisten.“ 

Und neben der potentiellen Erweiterung auf 500 MW ist bei Uniper „noch viel mehr drin“ für Plug Power.

„Uniper strebt ein kohlenstoffneutrales Portfolio bis 2035 an. Unser Vorzeigeprojekt H2Maasvlakte leistet dazu einen wichtigen Beitrag“, sagte Axel Wietfeld, CEO von Uniper Hydrogen. „Ich freue mich, dass wir mit Plug einen Partner gefunden haben, mit dem wir dieses Vorhaben zügig umsetzen können.“ Und wenn es läuft bei diesem Projekt, sollte man sich die anderen Wasserstoffprojekte Unipers ansehen – was die Amerikaner bestimmt mit einem klaren Blick für potentielle Aufträge tun werden:

Neben den am 4.Januar diesen Jahres noch gemeldeten Fortschritten Unipers am geplanten Wasserstoffhub in Wilhelmshaven – mit einer Ziel-Elektrolyseurkapazität von 1 GW allein hier, gibt es viele weitere Wasserstoffprojekte, an denen Uniper „arbeitet“. So auch beim potentiellen Wasserstoffhub Huntorf, Niedersachsen, den man gemeinsam mit EWE entwickeln will – hier ist erstmal von 300 MW Wasserstoff-Elektrolyseurkapazität die Rede. Und die Uniper-Wasserstoffkooperation mit Shell nicht zu vergessen. Viel Potential für Plug Power?

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Nochmal zu den Zahlen.

Wesentliches: Umsatz verfehlt um rund 50 Mio USD die Erwartungen mit 220 Mio USD im Q4 – Orderbacklog für Elektrolyseure um 25% erhöht auf 2 GW gegenüber Stand 30.09.22 – EPS mit höherem Verlust als erwartet steht bei Minus 1,25 USD statt erwarteten Minus 1,07 USD – Prognose für 2023 bestätigt, 2024/25 erhöht und 2025 bestätigt

Insgesamt wurden die Erwartungen – wieder einmal – klar verfehlt. Lichtblick ist das kräftig gewachsene Orderbacklog und die „verbesserte negative Gross-Margin“ – laut Plug Power ein Prozess, der sich fortsetzen wird: „Overall, the Company’s gross margin for the fourth quarter of 2022 was negative 36% compared to negative 54% in the fourth quarter of 2021, reflecting improvement year over year.“

Bei Plug Power ist das durchschnittliche Kursziel noch in weiter Ferne – KAUFEN ist der Tenor, zumindest VOR DEN ZAHLEN. Und auch bei Plug Power bleibt die Gretchenfrage: KANN PLUG POWER AUCH GEWINNE ERZIELEN? WANN ERREICHT MAN DEN BREAK-EVEN? Und die Q4-Zahlen sind insgesamt enttäuschend.

HIER DER STAND DER ANALYSTENURTEILE – VOR DEN ZAHLEN:  32 Analysten covern die Plug Power Aktie und kommen zu einem durchschnittlichen Kursziel von 26,60 USD (Viel Luft vom aktuellen Kursniveau aus). Klares Bild: 17 mal KAUFEN, 7 mal AUFSTOCKEN, 8 mal HALTEN. Die Aktie ist wohl nach Meinung der Akteure die bessere Anlage auf dem derzeitigen Kursniveau.
Erwartungen für das Geschäftsjahr 2022 / Q4 der Plug Power – zum Abgleich mit den gemeldeten Zahlen.
erwartet 758 Mio USD Umsatz 2022 / 272 Mio USD Umsatz Q4.  real: 701 Mio USD Umsatz 2022 / 220 Mio USD Umsatz Q4
erwartet Minus 574 Mio USD Operating Loss 2022 / Minus 138  Mio USD Q4.  real: 679 Mio USD Operating Loss 2022 / Minus 243 Mio USD Q4
erwartet Minus 632  Mio USD Verlust 2022 / Minus 145  Mio USD Q4 – Mit „over $3.5B in cash and liquid investments to execute on our growth objectives. “ zum 30.09.2022. So dass in 2023 noch keine Kapitlaerhöhung notwendig sein sollte.  real: Minus 724 Mio USD Verlust 2022 / Minus 237 Mio USD Q4
erwartet Minus 1,07 USD EPS 2022.  real: Minus 1,25 USD EPS 2022
bisher eher vage: „Plug’s electrolyzer backlog currently stands at 1.5GW, with a sales funnel of over $25B“ zum 30.09.2022. Keine Konsensus-Aussage zum Orderstand zum 31.12.2022. real: „Plug ended the year with 2 GW of backlog for the electrolyzer business.“ und „with an opportunity funnel of more than $30B.
Die Zahlen haben zwar eindeutig nicht getroffen – aber es gelang Andy Marsh den Glauben an die Erreichbarkeit seiner Prognosen für die Folgejahre aufrechtzuerhalten. Und auch die Analysten bleiben weiter – zu i.d.R. mit leicht reduzierten Kurszielen – positiv.

Plug Power Nel -Plug Power Aktie Chartbild.

Chart: Plug Power Aktie | Powered by GOYAX.de

 

 

 

 

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